Dirk Omlor
Wenn Dirk Omlor sich in seine Bühnenfigur verwandelt, gleicht das einem Ritual. Er wechselt das Hemd, setzt seine Kappe auf, schließt für ein paar Minuten die Augen, atmet dabei tief ein und aus und kehrt als Rudi Lauer zurück. Dann geht er auf die Bühne und begeistert sein Publikum mit lustigen Geschichten und fasziniert mit ausgefeilter Zauberkunst.
Schon als Kind hat Dirk Omlor die Tricks aus den Yps-Heften vorgeführt. Bevor es ihm aber richtig ernst wurde mit der Magie, widmete er sich erst einmal einem besonderen Zaubertrank: dem Bier. 200 Meter neben einer Brauerei im Saarland aufgewachsen, studierte er Brauwesen in Weihenstephan und wurde außerdem Biersommelier. Das Studium finanzierte er sich mit Zauberauftritten. Ein eigenes Bier hat er bis heute nicht kreiert, aber als er in seinem Job als Autor und Chefredakteur von Getränkefachzeitschriften die Liebe zum Schreiben entdeckte, war klar: Hier braut sich was ganz anderes zusammen.
„Drei Zauberer und ein Todesfall“ hieß ein Theaterstück, das er gemeinsam mit zwei Zauberfreunden schrieb und das sie 2008 erstmals aufführten. Dabei entstand die Rolle des zaubernden Rudi Lauer.
Bei den Auftritten von Rudi Lauer steht von Anfang an nicht die Zauberei im Mittelpunkt, sie passiert eher nebenbei. Entscheidend sind seine trocken vorgetragenen Geschichten, seine Monologe, in denen er sich mit den Herausforderungen des Alltags beschäftigt.
Der regional immer größer werdende Erfolg brachte Dirk Omlor dazu, die Rolle Rudi Lauer weiter zu schärfen und zu vertiefen. Es folgte die Herzentscheidung seine Festanstellung als Chefredakteur zu kündigen, um sich mehr auf seine Comedy-Zauberei zu fokussieren – in seiner Rolle als der gemütliche, sympathische Saarländer von nebenan, der selbst gar nicht weiß, wie gut er als Zauberer tatsächlich ist und den nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Der sich selbst übrigens auch überhaupt nicht komisch findet – ganz anders als seine Zuschauer …
Ende 2021 veröffentlichte Dirk Omlor sein erstes Buch. Witzig und spannend erzählt er in dem autobiografischen Roman „Ein Hamster gegen Einsamkeit – Mein irrer Trip beim Online-Dating“ die Geschichte seiner Internet-Partnersuche zwischen 2009 und 2011. Darin geht es um launische Lehrerinnen, kesse Krankenschwestern, süße Sirenen, grandiose Gestaltwandlerinnen, rabiate Rollenspiele, eine satanistische Sektenbraut und schöne Scheinehen. Außerdem um einen Hamster, Urzeitkrebse, Eierlikör, Sex und wahre Liebe. Klingt gut? Ist es auch!